Bogenschießen im Nebel – ein Nachtrag
Am 28.01 ging mein Text „ Glauben ist wie Bogenschießen im Nebel“ auf diesem Blog online. Gerne könnt ihr diesen Text lesen, bevor ihr nun weiterlest. Im Kern geht es darum, das Glauben manch mal, wie Bogenschießen im Nebel ist. Wir wissen nie, ob wir unser Ziel treffen. Ja, mehr noch, solange wir leben, werden wir nie wissen, ob wir überhaupt in die richtige Richtung schießen, wir können es nur Hoffen und Glauben.
Was passiert nun, wenn ich mit meinem Bogen im Nebel stehe und mir begegnet ein anderer Mensch mit einem Bogen.
Da gibt es nun mehrere Möglichkeiten, zwei will ich skizzieren:
Eine wäre, ich sehe, dass der Mensch in eine andere Richtung schießt als ich und schlage ihn tot.
Eine andere, ich suche das Gespräch. „Was für einen Bogen nutzt du?“, „Woher stammen deine Pfeile?“, „Wo ist dein Ankerpunkt?“, und schließlich „Worauf zielst du?“ sind unter Bogenschützen absolut akzeptable Fragen. Und dann kommen wir hoffentlich ins Gespräch über das, was wir tun und lieben.
Ich denke ich muss das Bild an dieser Stelle nicht auf unseren Umgang mit dem Glauben übertragen, oder? (Als Stichworte: Kreuzzüge und Dialog)
Ich will vielmehr noch abschließend anfügen, wie ich persönlich zu reagieren versuche. Ich merke bei mir, dass ich mich immer freue, wenn ich einen anderen Bogenschützen oder Glaubenden begegne und erkenne. Ich sehe dann vor allem den Menschen. Und -so schwer es mir introvertiertem Menschen fällt- ich gehe gerne in das Gespräch über Pfeil und Bogen, genauso wie über G*tt und Glauben.
Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wenn ich selbst als Glaubender manchmal etwas erkennbarer bin. Vielleicht treffe ich dann auf andere Menschen, die das Gespräch suchen und mit mir über das reden mögen, was ich und sie selbst tuen und lieben.