Alle sind willkommen?

Eine Einladung zur Diskussion:
Wie erlebt Ihr den Raum Kirche als Nerd*s?
Habt Ihr Ideen, Projekte, Angebote, die wirklich offen für alle sind?
Wir freuen und über Kommentare!

~Warum ich mich auf dem #Elbenwaldfestival als Nerdin willkommener fühle als auf einem Gemeindefest der #Kirche~

Jetzt ist es schon wieder vorbei, das #Elbenwaldfestival und es war von vorne bis hinten einfach nur nerdtastisch. Ein Festival für alle #Nerds, egal aus welchem Milieu sie kommen, egal wie alt sie sind, egal welchen Beziehungsstatus sie haben. Das hört sich nicht nur großartig an, das ist es auch! Oftmals wird auch von Kirchen behauptet, dass in den kirchlichen Veranstaltungen alle Menschen willkommen seien. Dies ist aber oft nicht der Fall, denn die Zielgruppe sind meistens und vor allem im Sonntagmorgengottesdienst die Senior:innen. Wenn die Gemeinde eine:n gute:n Pfarrer:in hat, wird in der Predigt mit 1-2 Sätzen die Lebenswelt der Konfis mit einbezogen, das war es. Dann gibt es einige wirklich gute Angebote für Kinder und Jugendliche. Ein paar für Familien und dann geht es mit den Senior:innen weiter. Das klassische Familienmodell wird heutzutage aber nicht mehr von allen Menschen bevorzugt. Es gibt sehr viele Menschen ohne Partner:in und viele Menschen, die auch genau so glücklich sind. Für solche Menschen, die lieber ohne Partner:in und deswegen auch oftmals ohne Kinder unterwegs sind, gehen die kirchlichen Angebote gegen Null. Natürlich kann man auch ohne Partner:in und ohne Kinder zu einem Familiengottesdienst gehen, wenn man sich komplett fehl am Platz fühlen will. Ist man dann als Frau noch ein Nerd und begeistert sich für Popkultur, Animes, Filme und Videospiele, ist es ganz vorbei. Als 15jährige hätte ich vielleicht noch eine kleine Chance, dass Kirche mich mit ihren Angeboten erreicht. Als 35jährige fühle ich mich ausgegrenzt. Daher verknüpfe ich als studierte Theologin selbst Theologie und Popkultur und packe sie in Formate, die ich für mich ansprechend halte. Und oftmals erreiche ich damit sogar Menschen, denen es ähnlich geht wie mir.

Aber zurück zum Elbenwaldfestival: Es gab Lesungen, Vorträge, Konzerte und Workshops. Auch konnten Brettspiele und Rollenspiele ausprobiert werden. Das Zauberstabbasteln war offen für alle, und nicht nur für die Kinder. Das musste auch nirgendwo dran stehen, das war einfach klar. Hattest du Lust etwas zu spielen oder zu basteln, egal ob mit 5 oder mit 55 Jahren, hast du es einfach gemacht. Es war selbstverständlich und man hat keine irritierenden Blicke zugeworfen bekommen, wenn man als Erwachsener Dinge gut findet, die auch in der heutigen Gesellschaft immer noch als „nur für Kinder“ ausgezeichnet sind. Es waren Pärchen und Familien unterwegs, aber auch Freundesgruppen und Menschen, die alleine da waren, weil sie wussten, sie werden auf jeden Fall Anschluss finden. Die gemeinsamen Hobbies und Interessen waren das verbindende Element, aus dem eine super gute Gemeinschaft gewachsen ist. #Sciencefiction Fans mischten sich mit #Fantasy Fans. #Anime Fans, #Disney Fans, #gamer, #cosplayer, #Marvel und #DC Fans. Der #Beziehungsstatus war egal, als Frau ü30 ohne Kinder wurde man nicht abgewertet, sondern war genau so viel wert wie alle anderen Festivalbesucher:innen auch. Niemand würde das Elbenwaldfestival als Familienfestival vermarkten- und das ist gut so, weil eben alle willkommen sind. Familien genauso wie Nichtfamilien.


Und nun komme ich zu meinen persönlichen Highlights:

Zwei Cosplay #Barbies erklärten einem Cosplay #Jesus, dass er #kenough ist. Der #Imperator aus #Starwars hörte #Jesus aufmerksam zu, der sich um ihn sorgte, da sein Gewand bei der Hitze echt unangenehm war zu tragen. Die beiden standen für #Nächstenliebe, für #Feindesliebe und #Nerdstenliebe und formten mit ihren Händen ein #Herz für die #Fotografen. Eine #Todesserin, die genauso handzahm war wie eine #BellatrixLestrange und ein #LordVoldemort, machte lustige Fotos mit mir 💟 Eine junge Teenagerin kam auf mich zu gerannt, um mich nach einem Stift zu fragen als sie Liza Grimm entdeckte, um nach einem Autogramm zu fragen. Zum Glück hatte ich einen Stift dabei und konnte dazu beitragen ihr ein #Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Gronkh ließ sich während des H.O.R.D.E Panels überzeugen, in das Publikum zu steigen und jede Menge weitere Fans zu umarmen, obwohl er bereits zuvor 2 Stunden lang Autogramme gegeben hat 💟 Die Cosplayer auf dem Wettbewerb hatten in meinen Augen alle einen Preis verdient, Illidan hatte ich als leidenschaftlicher #worldofwarcraft Fan bereits vor dem Wettbewerb ins Herz geschlossen. Sooo viele glückliche Menschen 💟 Freund und Feind hatten sich lieb und lagen sich in den Armen. Das #ReichGottes war für mich hier so spürbar wie sonst nirgendwo. Dieses Gefühl würde ich mir auch innerhalb der Kirchengemeinden wünschen. Vielleicht in einer Kirche der Zukunft?