Be the nerd you want in church

Be the nerd you want in church

Nerd zu sein in der Kirche ist zuweilen schwer. Doch wenn wir unsere Ekcen und Kanten verstecken und uns anpassen, verliert die Kirche Profil. Kirche braucht Nerds.

Ein Kirchenfenster. Es zeigt unterschiedliche Menschen aus der Gegenwart: einen Radfarer, eine Joggerin, einen Mann mit Handy. In der Mitte ein großer Engel

Unsere Kirche ist, und das meine ich positiv, ein bunter Haufen. Leider wird das selten sichtbar. Häufig sitzen die immer selben Gesichter zusammen, viele davon eher alt, wenige junge. Doch wir sind mehr. Kirche, das ist zuerst die Gemeinschaft der Glaubenden. Und diese Gemeinschaft ist größer als das Häuflein, das sich noch sonntags Morgen in alten Kirchen einfindet.

Wenn wir aber bunt und divers sind, warum sieht man das nicht? Ich kenne es von mir selbst. Ich passe mich an. Dem vorherrschenden Kleidungsstiel. Der Art zu reden. Der Art mich bei Gremien zu benehmen. Irgendwie dazugehören, irgendwie dabei sein.

Und damit verschwinde ich. Ich verschwinde in den Gremiensitzungen und in den Kaffeepausen. Ich, eh kein lauter Mensch sondern introvertiert, löse mich in der Kirche auf. Ich gehe meinen Weg, den auch ein anderer gehen könnte. Freundlich lächelnd und winkend.

Damit wird diese Kirche, die ich so sehr liebe, ärmer. Sie wird weniger bunt, weil ich nicht mehr zu sehen bin. Vielleicht und nur vielleicht wäre meine Art G*tt zu loben für einen anderen Menschen genau das, was er oder sie braucht?

Manchmal sehe ich Nerds, die selbstbewusst zu einer nerdigen Lebensweise stehen. Die erkennbar anders sind. Die sich eben nicht verstecken. Sie ecken an, haben Profil und geben dieses Profil an die Kirche weiter. Da entstehen Rollenspielrunden, die Kirche und Glauben aus einer ganz anderen Perspektive beleuchten. Kreative und andersartige Gottesdienste und Andachten werden mit Menschen gefeiert, die lange nicht mehr zur Kerngemeinde gehören. Da werden Texte geschrieben, die andere Worte finden, für eine Beziehung zu G*tt.

Und darum geht es doch. G*tt hat uns alle verschieden und wundervoll gemacht. G*tt kommt uns in unserem Leben entgegen. Nicht nur den bürgerlich-konservativen Menschen mittleren Alters. (vgl Sinus Studie) Jeder bunte und auffällige Mensch spiegelt den Reichtum von G*ttes Schöpfung wider. Jede Andacht die Menschen da abholt, wohin sie sich aus Angst vor einer uniformen Kirche zurückziehen, sollte gefeiert werden.

G*tt hat nicht einen Idealmenschen erschaffen damit sich alle an ihr orientieren sollen, sondern 8,16 Milliarden Individuen! Viele davon mit Interesse an Nerdigem und Abwegigem. Wir sollten uns daran erinnern, wenn wir uns klein und unsichtbar machen. Damit machen nicht nur wir uns klein, auch unsere Kirche und G*ttes Reichtum. Also sei bitte der Nerd, den G*tt in dir sieht. Sei laut und unangepasst, individuell und erkennbar. Kirche braucht dich, auch wenn sie es nicht wahrhaben will!

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