Bastelzeit | Ein Schiff für den Glauben
In den vergangenen Monaten hatte ich durch die Pandemie zwar nicht mehr Freizeit, aber die Zeit die ich frei hatte, musste ich neu und anders gestalten.
Die Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt und sollen hier keinesfalls Thema sein.
Vielmehr finde ich es bereits jetzt in der Rückschau interessant, dass ich mir unbewusst eines meiner ruhigen Hobbies ausgesucht habe, um meine sparetime zu füllen.
Am Anfang der Lockdowns dachte ich an Videospiele und Netflix und – auch wenn das teils stimmt – habe ich das Basteln für mich wiederentdeckt (Fairerweise ist hier die Erwähnung notwendig, dass meine Frau meinte, ich solle nicht nur zocken und Serien schauen).
Aus bedrucktem Kartonpapier entstehen so über Wochen und Monate Kirchen, wandelnde Schlösser, Theater oder historische Schiffe.
Vom Typ her bin ich grundsätzlich immer eher übersteuert und unruhig. Meditation ist mein Endgegner. Darum wundert mich selber, dass ich dieses Ventil nutze – und das auch noch gerne!
Ich gehe mittlerweile sogar soweit, dass ich eine Form der Kontemplation darin finde. Ich nehme mir bewusst Zeit Abstand von meinem beruflichen Alltag zu bekommen, mich mit mir und mit meinem Glauben zu beschäftigen. Etwas, zu dem ich ansonsten in den stressigen Monaten ansonsten bedauerlicher Weise fast kaum Zeit gefunden habe.
Ist Basteln jetzt besser als Netflix und co?
Nun, es ist zumindest etwas auf das ich gerade nicht verzichten möchte, da es dabei mal weniger um John Wick, die American Gods oder Wonder Woman, sondern mehr um mich geht – und um das was mir und meinem Glauben gut tut.