Neulich beim Larp: ein unbekannter Gott
Gott zeigt sich. Lukas erzählt heute davon, wieso Gott für ihn nicht wie ein Gott beim LARP ist.
Info: Um einer Vorstellung eines männlichen Gottes entgegenzuwirken, wechsle ich gelegentlich die Pronomen für Gott. Zur Vereinfachung sind Pronomen, wenn sie auf Gott bezogen sind in Großbuchstaben geschrieben.
Ich war neulich auf einem Live-Rollenspiel.
Auf dieser Veranstaltung gab es ein sehr kompliziertes Weltensystem mit zahlreichen Göttinnen und Göttern. Das Problem neben dieserKomplexität des Göttersystems war, dass es IT (im Spiel) kaum Berichte über diese großen Wesenheiten gab. Mein Charakter hatte keine Ahnung, wen er sich vorzustellen hat, wenn es um die Göttin des Kampfes oder den Gott der Nacht geht. Ihm fehlten Geschichten und Erfahrungsberichte, die ihm mehr geben als nur Namen und Prinzipien. Ihm fehlte eine Vorstellung davon wie dieser oder jener Gott im Leben von anderen Menschen gewirkt hat.
Ein unbekannter Gott. Ein Gott, bei dem ich nicht weiß, wie er zu mir steht. Das kann beängstigend sein.
Wie gut, dass das außerhalb von LARP nicht so sein muss. Ich darf anhand der Geschichten aus der Bibel und anhand von Geschichten, die mir Menschen erzählen zumindest kräftige Vermutungen anstellen, wie Gott ist. Gott ist kein unbekannter Name, auch wenn wir SIE natürlich nie ganz verstehen können. ER hat sich in den Leben von Menschen gezeigt. Diese Erfahrungen sind es, die meinem Charakter im LARP gefehlt haben. Und natürlich sind diese Erfahrungen nicht immer einheitlich und zeichnen auch kein einheitliches Bild. Mir zeigt das: Gott ist vielfältig und lässt sich eben nicht in menschliche Denkmuster quetschen. Gott ist mit verschiedenen Menschen verschieden unterwegs.
Ein Glück, das ich von diesen Erfahrungen lesen, hören und erzählen kann.
Ein Glück, das Gott nicht unbekannt bleiben will.