Spoiler-Alarm!

„Stop! Erzähl‘ nicht weiter! Ich habe den Film noch nicht gesehen…“
Vermutlich kennt fast jede*r diese Dialoge im Freundeskreis, bei denen mensch angestrengt versucht, von einem Film zu erzählen – ohne zu spoilern (also ohne entscheidende Details der Handlung zu verraten). Weil jemand im Raum den Film noch nicht kennt und sich verständlicherweise vom Twist am Ende überraschen lassen möchte…

Ich habe viel in die Theologie von Wolfhart Pannenberg hinein gelesen. Die kreist um lauter große Fragen, zum Beispiel die nach Zeit, Zukunft, G*tt – und um den größten Spoiler der Geschichte.
Pannenberg meint nämlich: Ostern, die Auferstehung von Jesus, spoilert das Ende der Geschichte.
Ich gebe zu, Pannenberg drückt das etwas anders aus. Er nennt Ostern eine „Antizipation“, also „Vorwegnahme“ des Endes der Geschichte. Zukunft ist damit nicht nur angekündigt – sie ist an Ostern schon geschehen. Quasi die ultimative Form eines Spoilers…
Aber was spoilert Ostern damit?
Dass am Ende bei G*tt das Leben siegen wird, nicht der Tod,
dass Liebe in all ihrer Zartheit stärker sein wird als Ungerechtigkeit,
dass hoffen und handeln sich lohnt.

Ich finde es nicht immer leicht zu glauben, dass Dinge wieder gut werden, im Großen und im Kleinen.
Daher liebe ich diesen Oster-Spoiler so.
Er macht mir Mut aktiv zu werden, Träume zu verfolgen und für das Gute einzutreten.
Wenn ich mich auch gerne überraschen lasse vom Ausgang von Geschichten: Für diesen ganz besonderen Spoiler bin ich G*tt sehr dankbar.

PS: …und wenn sich jemand fragt, wieso Ostern nun mitten im Jahr Thema ist: Das mit der Unzeit haben Spoiler eben so an sich 😉

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