Jedi und die Konfirmation

„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. 17 Gott hat den Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er sie verurteilt. Vielmehr soll er die Welt retten. 18 Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt. Wer aber nicht glaubt, ist schon verurteilt. Denn er hat nicht an den geglaubt, der Gottes einziger Sohn ist. 19 So geschieht die Verurteilung: Das Licht ist in die Welt gekommen. Aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht. Denn ihr ganzes Tun war böse. 20 Jeder, der Böses tut, hasst das Licht. Er tritt nicht ins Licht, damit seine Taten nicht herauskommen. 21 Wer sich bei dem, was er tut, nach der Wahrheit richtet, tritt ins Licht. Seine Taten sollen bekannt werden, denn Gott selbst bestimmt sein Handeln.“ [Joh 3,16-21]
Das sind Worte aus dem Neuen Testament. Das Böse und die Finsternis stehen gegenüber dem Licht und der Wahrheit. Ein Sohn ist für alle gestorben, um uns zu retten. Das Motiv des rettenden Todes – des Opfertodes – finden wir häufig. So auch in einem sehr berühmten Film, dessen Fans den vierten Mai regelmäßig feiern. Dann ist nämlich auch May the Fourth (may the force) oder auch besser bekannt als Star-Wars-Tag.
In Star Wars begegnen uns der Jediritter Obi wan Kenobi und sein Jedischüler Luke Skywalker (Lukas Himmelsläufer?!). Die Jedi nutzen die Force; ein Wort, für das es keine direkte deutsche Übersetzung gibt. Es kann Macht, Kraft, Stärke, Energie, etwas beeinflussen oder auch etwas in Bewegung bringen bedeuten.
In dem bekanntesten Star Wars Film „Eine neue Hoffnung“ bedrohen die Gegner der Jedi – die Sith – alle die sich ihnen widersetzen, mit ihrer Superwaffe, dem Todesstern (doom star). Im Kampf mit einem der Sith wird sich Obi Wan Kenobi opfern. Fortan begleitet er Luke Skywalker als beratende Stimme; manchmal erscheint er ihm auch. Dieser Stimme glaubt Luke am Ende mehr als dem Analysesystem seines Computers, als es darum geht wo er den Todesstern treffen muss, um die Gefahr zu zerstören.
Aber auch die Sith benutzen die Force. Dabei ziehen sie ihren persönlichen Vorteil aus Lügen, Angst, Hass und der Wut der Menschen, die sie beeinflussen wollen. Je verunsicherter oder mit negativen Emotionen belasteter ihr Opfer ist, desto mächtiger werden die Sith und erreichen somit leichter ihre Ziele. Die Jedi wie Luke und Obi Wan nutzen die Force um Menschen zu schützen und zu retten.
Ein weiterer Unterschied zu den Sith, die sich gerne in schwarz kleiden (!), ist es, dass die Jedi von der Macht predigen und andere daran teilhaben lassen wollen. Die Sith dagegen möchten in ihrer Finsternis alleine bleiben; ihr tatsächliches Können und Wirken soll geheim bleiben, daher gibt es immer nur einen Meister und einen Schüler (m/w/d).
Ganz anders sieht es die Bibel vor: Wer nach Gottes Sinn handelt, soll ins Licht treten und bekannt werden. Mehr noch: Jesus ruft uns auf, die gute Nachricht allen Völkern zu verkünden. Wir sollen uns auf die Reise begeben. Und von einer Reise erzählen: Wie Jesus die Finsternis des Karfreitags hinter sich gelassen und in das Licht des Ostermorgens getreten ist.
In diesen Wochen finden viele Konfirmationen in unseren Gemeinden statt. Manche sagen, die Konfirmandenzeit wäre eine Reise zum Glauben oder eine Expedition in Sachen Gottessuche. Sie lässt sich aber auch anders betrachten. Denn was braucht es für eine Reise oder eine Expedition? Gute Vorbereitung!
Luke Skywalker tritt den Sith am Ende gut vorbereitet gegenüber; Jesus lehrt seine Jünger noch nach Ostern auf dem Weg nach Emmaus, was die alten Schriften und aktuellen Ereignisse bedeuten. In der Konfirmandenzeit wird auch viel erlebt und gelernt. Wir Erwachsene sollten den Jugendlichen den Raum geben, den sie auf ihrem Lebensweg brauchen und sie dabei wie Obi Wan Kenobi und Jesus mit beratender Stimme begleiten.