Streuner

Noch bevor sein Körper in den Schlamm fiel, war er tot. „Ein Streuner weniger“ verhöhnte ihn die Stimme.

Streuner, in jedem Rollenspiel, in vielen Büchern und Filmen. Immer wieder sind es Streuner. Menschen, die ihre Heimat verlassen: eine schreckliches Elternhaus, ein Konflikt mit der Obrigkeit, eine unerfüllte Liebe.

Sie passen nicht dahin, wo sie eigentlich hingehören. Sie ziehen mit nichts los irgendetwas zu finden. Und sind sie unsere Helden. Wir begleiten sie auf ihren Reisen:

Sperber über die Erdsee, Bilbo Beutlin über Mittelerde, Luke Skywalker durch die Galaxis,

Und nicht immer nimmt diese Reise ein gutes Ende. Eine Heimkehr gibt es nicht. Selbst wenn die Menschen zurückkehren, sie sind nicht mehr die gleichen. Und doch strahlen sie auf Ihrer Reise, Sie strahlen über die sie umgebende Welt. Das macht sie besonders, einzigartig, einsam.

Der Sohn eines Zimmermanns, der sich aufmacht um andere Wege zu gehen. Er, der nicht mehr in die Heimat gehörte, er der sich mit der Obrigkeit anlegt. Er passte nicht in unsere Welt. Er war anders und musste gehen.

Er, Jesus, Gott.

Sein Strahlen war kurz, aber so hell, dass es noch lange nach seinem Tod unser Leben erfüllt.

Und wenn dieser Gott sich den Menschen zuwendet. Sieht er dann nur die Menschen, die sich an alle Regeln halten? Die sich anpasst?  Oder fiebert er mit den Streunern, den Ausreißern, den Ausgestoßenen?

Er fragt nicht: Wer bist du? was hast du? was kannst du? Gott liebt jeden Menschen so, wie er in seinem Innersten ist.

Gott sagt: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.