Lasst die Hunde des Krieges los…
Immer wiederfinden wir Kriege in der Fantasy und SciFi Literatur. Ein paar Beispiele: Der Herr der Ringe, Narnia, Krieg der Sterne. Immer wieder wird das Kriegsmotiv genutzt, um den epischen Kampf zwischen Gut und Böse zu illustrieren. Und so finden sich die Motive von Kampf und Krieg auch in vielen Rollenspielen wieder.
Tritt man einen Schritt zurück und schaut einmal hin, stellen sich schnell unzählige Fragen. Gibt es diese klaren Seiten „Die Guten“ und „Die Bösen“ denn überhaupt? Und wenn ja, wer genau sind „die“?
Im Rollenspiel kommen immer wieder auch diese Fragen auf. Bist du der Gute oder nur der Stärkere? Hast du Recht oder nur die besseren Waffen? Welches Recht vertrittst du und mit welcher Befugnis? Und der Blick driftet auch immer mal zu den Menschen, die im Krieg nicht die Entscheidungen tragen, sondern in ertragen müssen.
Was Bedeutet „der Kampf für die Freiheit“ dem Bauern, der seine Ernte einbringen muss? Was bedeutet „freie Meinung“ den Kindern, die zur Schule gehen wollen? Welchen Mehrwert haben die Krankenschwestern und Ärzte, wenn sie wissen, dass die Menschen, die sie behandeln, für die richtige Seite kämpften?
Krieg ist kein Spiel. Vor allem nicht für die Menschen, die ihn erleiden: Soldaten, die in Schützengräben verrecken, Dorfbevölkerungen, deren Felder verwüstet werden, Kinder, die ohne Eltern aufwachsen.
Lasst uns nie vergessen, dass Krieg im wahren Leben vor allem eines bedeutet: Unendlich viel Leid. Ungesehenes Leid. Vergessenes Leid. Egal wer gewinnt, egal wer angefangen hat, egal wer auf der richtigen Seite zu stehen meint.
In einem Land, dass von einer fremden Macht „besetzt“ war, lebte Jesus. In einem Land dessen Geschichte voll von Kriegen war, wuchs er auf. Und er predigte den Frieden:
„Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel! Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm! Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab! Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ Mt5,39ff
Betet für Frieden. Betet für alle Menschen, die Krieg erleiden. Betet für die Mächtigen, auf das sie weise werden.
Malte Hausmann