Lasst uns kein eingeschworener Geheimbund sein
Im Tabletopspiel Warhammer 40.000 spiele ich eine Fraktion, die sich Dark Angels nennt. Die Dark Angels sind ein Teil der Space Marines, welche kurz gesagt genmodifizierte Supersoldaten sind. Doch eine Sache unterscheidet die Dark Angels von den anderen Space Marines. Sie sind Meister im Geheimhalten. Das liegt an der Vorgeschichte dieser Armee. Ein Teil der Armee ist nämlich einmal zur Gegenseite übergelaufen und das ist das schlimmste, was ein Space Marine tun kann. Seitdem versuchen die Dark Angels dieses Ereignis zu verschweigen. Es gibt sogar verschiedenen Stufen der Einweihung in dieses Geheimnis. Und die Obersten passen auf, dass sich diese verschiedenen Stufen niemals begegnen. Das muss auf außen ganz schön komisch wirken.
Ich glaube, dass wir als Kirche von außen auch schnell wie ein solcher eingeschworener Geheimbund wirken können. Auf Menschen, die keinen Kontakt zur Kirche in ihrem Leben hatte, können unsere Traditionen und Rituale befremdlich und ausschließend wirken. Man fühlt sich einfach nicht zugehörig, wenn man merkt, dass man ein Gebet oder Lied, das alle anderen auswendig können, nicht kann. Umso wichtiger ist es, dass wir offenbleiben und auch auf Menschen zugehen. Und dazu gehört auch nicht gleich mit den Augen zu rollen, wenn jemand das Vater Unser oder Glaubensbekenntnis (noch) nicht auswendig kann. Nicht „die Anderen sind in der Bringschuld unsere Rituale zu verstehen, sondern wir sind dafür verantwortlich, dass unsere seit Jahrhunderten gepflegten Traditionen heute noch verstanden werden und die Menschen ansprechen. Lasst uns die Kirche sein, die Christus in uns sieht. Denn er sagt.
„Ihr seid das Licht der Welt: Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben! Es zündet ja auch niemand eine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Tontopf. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten. Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.« (Matthäus 5, 14-16)