Das Licht der Welt

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Die letzte Frage, auf der alles gründet, scheint doch zu sein: War Jesus‘ entscheidende Tat sein Sieg über meine Sünde am Kreuz oder war es die Gründung der Kirche als Vollzugsbehörde? Da ich eher Fan der Avengers bin als des deutschen Finanzamts, bin ich halt Protestant.

Am Ende stirbt Tony Stark. Er opfert sich für die eine Hälfte allen Lebens, die durch den Infinity Stone ausgelöscht wurde.

Am Ende ist es ein Einzelner, der für die Vielen in die Bresche springt.

Am Ende sind es nicht die Avengers oder sogar S.H.I.E.L.D, die die Wendung bringen. Klar, beide Gruppen sind beteiligt, die Avengers tragen ihren Teil dazu bei.

Aber am Ende steht und fällt es mit Iron Man.

Und es war eben nicht der Aufbau einer Schutzorganisation durch ihn und es waren auch nicht seine brillanten Verwaltungsfähigkeiten, die entscheidend waren. Es war zum Letzten nichts weiter als seine Liebe zu den Lebenden und sein Mut (und ein kleines bisschen Größenwahn). Dieser letzte Punkt des gesamten Avengers-Epos ist der Entscheidende. Darauf läuft es zu.

Sicherlich: Iron Man ist kein Jesus Christus. Er ist nicht mal ein Gott oder ein außerirdischer Superheld, ist nur ein, technisch aufgemotzter, Mensch.

Sicherlich: Marvel ist keine Religion und schon erst recht nicht „christlich“. (Doch was ist das überhaupt und was ist es nicht?)

Und sicherlich: Der Vergleich ist weit hergeholt. Und mindestens schief.

Aber trotzdem (und hier stimmt dann der Vergleich doch): Wenn man das Leben und das Werk Jesu auf einen Punkt bringen will, wenn nur eines bleiben muss, dann doch: Am Kreuz besiegt er meine Sünde. Dort stirbt er für mich. Für mich und für alle Menschen. Alles Weitere ist wichtig, aber eben nur soweit als das stimmt. Und sicherlich: Den Avengers sollte man nicht nachfolgen. Aber lernen kann man von ihnen schon: Das Entscheidende ist manchmal ziemlich klar. Ziemlich einfach. Auch wenn es das Schwerste ist.

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Niklas Schleicher (@megadakka) ist Vikar der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Gemeinsam mit anderen hat er das Netzwerk für Theologie in der Kirche (http://netzwerktheologie.wordpress.com) ins Leben gerufen. In seiner Freizeit schaut und liest er zu viel Sciene-Fiction.

5 comments

Es ist mir völlig unklar was der Autor hier sagen möchte !
Die Frage die sich doch stellt, ist, welche Bedeutung haben die zwei anderen am Kreuz und die vielen anderen tausenden Menschen die gekreuzigt wurden, für die Erlösung der Menschheit !
Keine!!! Habe ich diesen Artikel hier jetzt falsch verstanden, oder soll der Ironman, ein Beispiel für Hingabe sein die man mit Jesus Christus vergleichen kann? Ich hoffe doch nicht !
Sondern der Mittelpunkt bleibt bestehen sowie auch hier beschrieben: “ Wenn man das Leben und das Werk Jesu auf einen Punkt bringen will, wenn nur eines bleiben muss, dann doch: Am Kreuz besiegt er meine Sünde. Dort stirbt er für mich. Für mich und für alle Menschen. Alles Weitere ist wichtig, aber eben nur soweit als das stimmt.“

Ich zitiere den Text: „Sicherlich: Iron Man ist kein Jesus Christus.“ Nein, niemandes Hingabe ist mit der von Jesus gleich zu setzen, aber um dem Geheimnis ein wenig auf die Spur zu kommen, helfen Bilder aus anderen Bezügen.
Die Beweggründe von Ironman zu überdenken, bringt mich Jesus näher.

Jörg

Ich glaube aber, dass dieser Vergleich Dich eher in die Irre führt.

Tony Starks Hauptbeweggrund ist die Angst. Die Angst vor einem übermächtigen Gegner, dem er nichts entgegen zu setzen hat (eben Thanos seit Avengers I). Er leidet an Schlaflosigkeit und baut panisch eine Rüstung nach der anderen. Er ist so in seiner Angst gefangen, dass darüber sogar fast seine Beziehung zu Pepper in die Brüche geht, die dieser Selbstzerstörung kaum noch zuschauen kann.
(aus dieser Dramatik entsteht auch der meines Erachtens beste Film der Reihe: Iron Man 3)

Ich kann hier keine Parallele zu Jesus sehen.

Wenn schon, dann noch am ehesten zu Paulus, da auch Tony Stark sich quasi vom Saulus zum Paulus wandelte und ähnlich wie Paulus auch in seiner Überzeugung und seinem Weg umstritten ist (Avengers 2 und auch Civil War). Aber auch dieser Vergleich ist mehr als löchrig.

Wahrscheinlich weil Marvel einfach nicht christlich ist. Stan Lee hat sich reichlich aus der nordischen und antiken Götterwelt bedient. Der einzige Christ scheint -zeitbedingt- Steve Rogers zu sein, wie aus dieser Szene zu ersehen ist:
https://www.youtube.com/watch?v=GSnHM3rn1jc

Lieber Niklas,
es tut mir leid, aber zum Nerd fehlt Dir noch einiges.
Nur wenige Bezüge zu Marvel und dann 2 dicke Fehler, tststs, das geht ja nun mal nerdig gar nicht.

1.) Tony Stark opfert sich nicht für die Hälfte allen Lebens sondern für alles Leben. Denn Thanos hatte kurz vorher bekannt gegeben, dass er so genervt von dem Widerstand ist, dass er diesesmal beabsichtigt, alles Leben zu vernichten und das Leben im Universum ganz neu zu schaffen, damit niemand mehr weiß, dass es vernichtet worden ist.

Während dieser erste Klops noch verzeihlich ist und durch nochmaliges Schauen von Endgame leicht zu beheben wäre …

disqualifiziert Dich leider Klops Nr. 2 vollkommen als Nerd

2.) Tony Stark und brilliante Verwaltungsfähigkeiten? Das geht gar nicht! Tony ist Techniker, Erfinder. Aber mit Verwaltung hat er nichts am Hut. Er kennt nicht mal seine eigene Sozialversicherungsnummer (Iron Man I). Das Verwaltungsgenie ist seine Freundin/Frau Pepper Potts, die ihm eben all das abnimmt.

Das bedeutet Höchststrafe und damit Anschauen des DC-Films Justice League, damit Du zukünftig erkennst, was Du an Marvel hast.

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