Von Starcraft und den Vögeln unter dem Himmel

Starcraft 1 oder 2 zocken, bei LAN Partys, in der Gemeinde, mit Jugendlichen, immer wieder gut. Bei uns wurde nie ernsthaft E-Sport betrieben, sodass eine Runde auch mal ein bisschen länger dauern kann.
Drei Weltraumrassen bekämpfen sich bei Starcraft: Die Zerg, die Protos und die Terraner und sie prügeln sich um gerade mal zwei Arten von Ressourcen. Zum Thema Toleranz ist Starcraft in der LAN-Party Version unergiebig, die Spieler bestimmen einfach durch das Setzen von Häkchen, wer mit wem in einer Fraktion spielt und da ist es völlig egal, welche der drei Weltraumrassen im Spiel sind.
Aber die Rohstoffe Vespingas und Mineralien, aus denen bei Starcraft alles gebaut wird, was man für das Spiel braucht – alles, um den Krieg zu gewinnen – sind endlich. Im Gegensatz zu anderen Aufbaustrategiespielen wächst bei Starcraft nichts nach. Wer die Karte programmiert legt fest, wo es Ressourcen gibt und wie viele. Wenn nicht-trainierte Leute Starcraft spielen, kann es auch schon mal passieren, dass einem die Rohstoffe ausgehen.
Am Ende bleibt einem gar nichts anderes übrig, als einander anzugreifen. Selbst die aufbauverliebtesten Spieler kommen irgendwann an den Punkt, dass es ihnen an etwas mangelt.
Also ist es von Anfang an das Allerwichtigste so schnell wie möglich Rohstoffe abzubauen und sich weitere Quellen zu sichern bevor die anderen dorthin gelangen.
Wenn so eine Runde Starcraft von jemandem gewonnen wurde, kann man alleine weiterspielen, auch noch die restlichen Rohstoffe einsammeln, aber man kann sie nicht ins nächste Spiel mitnehmen.
Manchmal frage ich mich, ob wir verstanden haben, dass die reale Welt deutlich komplexer ist und nicht jederzeit ein neues Spiel gestartet werden kann.
„Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie“, sagt Jesus in Mat. 6,26. Sehr ausführlich versucht er dann seinen Zuhörern klar zu machen, dass dieses „Ressourcen sammeln“ im realen Leben ziemlich sinnlos ist.
Inzwischen sind wir Menschen soweit, dass unser Wettlauf nach Rohstoffen droht, unser aller Lebensraum unwiederbringlich zu zerstören. Wir schaffen es noch, die Karte komplett leerzusammeln.
Dass Starcraft so viel Spaß macht, liegt daran, dass es uns Menschen liegt, zu sammeln und anzuhäufen und aufzubauen. Aber was ist das Ziel? Während es bei einem simplen Spiel wie Starcraft sinnvoll ist, möglichst schnell möglichst viel an mich zu raffen, um den Gegner möglichst schnell besiegen zu können, habe ich im realen Leben doch auch noch wichtigere Bedürfnisse.
„Geh nicht durchs Leben, als sei es ein Spiel, in dem es Gewinner und Verlierer gibt, versuche gar nicht erst, dich durch das Anhäufen von Ressourcen gegen alle Eventualitäten des Lebens abzusichern“, sagt Jesus, „hab Gottvertrauen!“.
„Was für ein Vertrauen“ ist auch das diesjährige Kirchentagsmotto. In unserer the_nerdchurch am Freitag, den 21.6. wollen wir uns in den Tageszeitengebeten auf nerdige Weise mit dem Vertrauen in Gott beschäftigen.

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