Ich bin der Weg – und plötzlich gehen wir ihn wieder digital …

Es war klar, dass irgendwann im Herbst die Corona-Zahlen steigen würden; es war klar, dass wir wieder zurück ins Netz gehen würden, zumindest mit einem Teil unserer Gemeindeaktivitäten, zumindest mit einigen Gruppen.

Die Jugend hat schon seit ein paar Wochen einen klaren Plan:

Wenn wir uns nicht mehr draußen treffen können, dann setzen wir uns entweder auf Abstand und mit Masken in die Kirche oder treffen uns bei Discord und spielen:

Among us.

Wir sind ziemlich sicher: Das wird uns den Winter über bei Laune halten. Diese Mischung aus Werwolf und Einfachste-Aufgaben-am-Smartphone/PC-abarbeiten macht Nerds wie Muggles Spaß und, auch wenn letztere sich vielleicht bei Zoom wohler fühlen, können sie zumindest mitspielen und die Gruppe zerfällt nicht in Minecraft-Spieler und Bastler.

Mit den Konfis werde ich die Kon-App nutzen, um biblische Geschichten per Videokonferenz zu erleben.

Der „Krippenspielfilm“ ist schon halb im Kasten und den Rest drehe ich halt, indem ich mich mit den Darstellern einzeln oder zu zweit treffe. Unter dem Zeltdach auf der Terrasse wird das schon gehen.

Aber was mache ich mit dem Kindergottesdienst? Wir hatten schon weise geplant, uns im Park zu treffen und einen „Schnitzeljagd-Gottesdienst“ zu feiern, denn Stillsitzen in der Kirche, das hatten mir viele Familien signalisiert, das klingt nicht so wirklich nach guten Erlebnissen mit Gott und seinem Volk. Mit mehreren Familien im Park zusammenzutreffen ist seit Donnerstag nun auch keine Option mehr.

Aber Schnitzeljagd, das geht ja auch mit dem Handy!
Mehrere Apps ermöglichen es, selbst kleine Abenteuer zu schreiben, die sich die Teilnehmenden spielend erlaufen können.

Meine Umgebung ist in meinem Kopf ohnehin eine Karte von besonderen Orten. Da stehen vor meinem inneren Auge Gewächshäuser und Arenen, wo ich PokemonGo oder Wizzards unite gespielt habe.

Vielleicht kann man dieses Feeling ja auch auf biblische Geschichten übertragen.

So zum Beispiel:

In der Bibel gibt es ganz viele Geschichten von Menschen, die auf dem Weg sind. Eines ist dabei ganz wichtig: Sie wissen, dass Gott immer bei ihnen ist, egal wie weit sie gehen. Gott ist immer bei uns, egal, wo wir unterwegs sind.

Jesus sagt sogar: Ich bin der Weg! Wer mit Jesus unterwegs ist, weiß wo es lang geht.

Aufgaben lassen sich finden, die die Geschichten anschaulicher machen:

Ihr könnt von hier aus mehrere Wege sehen und eine Straße.
Wisst ihr, wo die Wege hinführen?
Wo kommt man hin, wenn man den Wegen folgt? Wo führt die Straße hin?

 
Oder:

Teilt euch auf, immer zu zweit. Einer schließt die Augen und lässt sich führen, einer passt auf, dass der oder diejenige nicht stolpert und nirgends vorläuft.

Und so kann jede Familie für sich einen kleinen Kindergottesdienst feiern, unterstützt durch das Handy, ganz ohne Aushänge, Zettel, Bänder oder irgendetwas, was früher oder später verschwindet, verregnet und in der Gegend herumfliegt. Wir erwarten nicht von den Kindern, dass sie sich vor den PC setzen und an einer Videokonferenz teilnehmen, stattdessen öffnet der „Augmented Kindergottesdienst“ die Pforten.

Morgen ist der erste Probelauf und ich bin gespannt, was mir Familien zurückmelden.

Technik ist nicht die Antwort auf alles, die lautet „Jesus“, schon klar, aber darf ich bitte, trotz dieser unschönen Gesamtsituation, ein kleines bisschen Freude darüber empfinden, wie praktisch all dieser Quatsch, den ich so in meinem geheimen NERD-Leben treibe, endlich mal ist?

Und ihr so? Wo kommt euer kleiner Nerd in letzter Zeit hilfreich zum Einsatz?
„Winter is coming“, was könntet ihr eurer Gemeinde zur Verfügung stellen um damit besser klar zu kommen?

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