Richtig gute Geschichten IV

Letzte Woche war Ostern. Das Osterwunder selbst ist ein in Stille geschehenes Mysterium. Jesus ist auferstanden. Ganz geheim – unbeobachtet.
Die Woche nach Ostern mit dem Wiedertreffen des Auferstandenen schafft einen Bezug zu den Anhängern Jesu und damit auch zu uns. Er war da, er ist da und er wird immer da sein.

Aber er macht nicht, was wir wollen. Er hat eine eigene Agenda.
Jesus und die Schriften sind ein wenig wie typische – für mich zumeist extrem nervige – Drehbücher von Filmen oder auch wie Romane. Spannung wird dadurch erzeugt, dass Informationen, insbesondere über das was passieren wird, in dem Geschichtenverlauf nur bruchstückhaft weitergegeben werden. Dadurch entstehen dann bei den Handelnden Anspannung und oft auch (eigentlich unnötige) Verwirrungen. Klarheit würde die Dinge vereinfachen.

Die Geschichte ist in einer alten Erzähltechnik formuliert: Demnach gibt es in einer Geschichte immer einen Lehrer und einen Schüler. Und der Schüler wird vom Lehrer in einem Thema unterrichtet. Und oft ist der Schüler begriffsstutziger als der Leser. So kann der Lehrer es so deutlich erklären, dass auch der letzte Leser es begreift. Und der Leser kann sich auch ein kleines bisschen gebauchpinselt fühlen, weil er (sie) es ja schneller verstanden hätte als der Schüler in der Geschichte. Der Leser hätte also locker mithalten können – und wäre vom Lehrer sicher auch als Schüler angenommen worden (wenn der schon so unfähige Typen aufnimmt wie den Schüler in der Geschichte).

Und selbst das leere Grab und die Erzählungen der Frauen von der Erscheinung der Engel und ihrer Ankündigung vom lebendigen Christus werden nicht als frohe Botschaft mit Beweischarakter gesehen, sondern als große Aufregung.
Aber auch der begriffsstutzigste Padawan lernt es irgendwann, die Macht zu nutzen, auch Harry Potter erfährt endlich von den Heiligtümern des Todes.
Und letztlich begreifen die Anhänger und die Jünger:
Jesus kommt noch mal zu ihnen. Sie erfahren, dass Jesus den Tod bezwungen hat.