Luke, nutze die Macht!

„Ich glaube! Hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9, 24)
Ich gebe es unumwunden zu, die „echten“ Starwars-Filme sind für mich die Episoden 4, 5 und 6. Alles andere ist nette Dreingabe oder ärgerliche Zeitverschwendung aus meiner Sicht. Denke ich an Starwars, dann denke ich an einen jungen Luke, Lea, Han, einen alten Obi-Wan und einen greisen Yoda.

An den jungen Luke Skywalker erinnert mich die Jahreslosung 2020:
„Ich glaube! Hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9, 24)

Ich habe Luke vor Augen, wie er angestrengt, zuerst unter Obi-Wans und dann unter Yodas Anleitung, die Macht der Jedi zu nutzen versucht. Seine Lehrmeister erklären ihm, dass er sich darauf einlassen muss. Yoda sagt ihm: „Tue es, oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.“ (E5)
Ich fühle mit Luke, eigentlich möchte ich glauben, felsenfest, von ganzem Herzen.
Ich bewundere die alten Frauen in meinem Gebetskreis dafür, wie sie ein Leben lang an Gott festgehalten haben in scheinbar unerschütterlichem Glauben. Sie kommen mir vor wie Obi-Wan und Yoda, deren Fähigkeiten für mich unerreichbar zu sein scheinen. Aber in Gesprächen berichten auch sie von Krisen, von Fragen von Verzagen.
„Ich glaube! Hilf meinem Unglauben!“
Jede von uns hat das so oder anders formuliert vermutlich schon zu Gott gesagt.
Und wenn ich dann mal in die ungeliebten Episoden 1-3 schiele, sehe ich, dass auch der Regisseur George Lucas sich die beiden Jedi-Meister Obi-Wan und Yoda mit einer Geschichte von Krisen und Unsicherheiten vorgestellt hat.
Sören Kierkegaard hat überlegt, dass Glauben wie ein Abspringen ist, mit der Hoffnung auch richtig aufgefangen zu werden. Er spricht vom „Sprung in den Glauben“.
„Tue es, oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.“
Entweder man springt, oder man bleibt stehen. Aber während man springt, ist man in völliger Unsicherheit, da kann man nur hoffen und trauen, dass man auch wirklich aufgefangen wird. Und wieder habe ich Luke vor Augen, der mit verbundenen Augen versucht, ein bewegliches Ziel zu treffen und scheitert. Aber ich sehe auch Luke, der ohne Targeting-Computer in den Todesstern fliegt und sein Ziel trifft.
„Luke, nutze die Macht!“ – „Spring!“
Auf unsere menschlichen Sinne können wir uns nicht verlassen beim Glauben, da hilft nur Vertrauen auf Gott und es hilft die Gemeinschaft mit Menschen, die selbst schon die eine oder andere Glaubenskrise gemeistert haben und so für uns zu Lehrmeistern und Lehrmeisterinnen des Glaubens werden.
Und irgendwann – und jetzt schiele ich in die für mich ganz unterhaltsamen neuen Disney-Episoden – wenn wir selber ein paar Krisen gemeistert haben, dann sind wir auch mal dran, einem jungen Padawan weiterzuhelfen auf dem Weg des Glaubens.
„Herr, ich bitte Dich, gib mir immer wieder den Mut zu springen und darauf zu vertrauen, dass, egal wo ich lande, ich in Deiner Hand bin. Amen“

NL